Montag, 13. Oktober 2014

Ariadne auf Naxos, 12. Oktober 2014, Staatsoper

Ein wirklich großer Abend.

Der Star des Abends war ohne Zweifel Christian Thielemann. Er holte aus dem Orchester heraus, was der Komponist sich ausgedacht hat, zarte und lucide Stimmung, dann wieder großen Orchesterklang. Er vergaß auch nicht auf die Sänger, er bettete sie auch einen herrlichen Klangteppich, ohne jemals zu laut zu werden. Seine häufigste Geste war das reduzieren!

Die Ariadne von Soile Isokoski war wunderbar, besonders ihre Tiefe war beeindruckend, man merkte in kurzen Momenten, dass sie nicht mehr die Jüngste ist. Dazu ein großartiger Bacchus (Johan Botha). Sicher einer der Besten derzeit. Sein kaum vorhandenes Spiel macht da ja nichts aus! Dazu als Dritte eine Zerbinetta (Daniela Fally) die in Spiel und Koloratur wohl nicht zu toppen ist. So charmant und witzig, aber auch verliebt sie agiert! (Langer Applaus nach ihrer Arie auch von Orchester und Dirigenten). Sophie Koch ist ein sehr guter  Komponist, mir scheint jedoch, dass ihre Stimme schon ein bisserl zu schwer für die Rolle wird. Es fehlt die ein wenig die jugendliche Unbekümmertheit.

Die Nymphen (Valentina Nafornita (Najade), Rachel Frenkel (Echo), Olga Bezsmertna (Dryade)) waren die größte Überraschung, so homogen und zart habe ich sie selten gehört.

Auch die Komikertruppe trägt das ihre zum Gelingen des Abends bei. Hervorzuheben ist Benjamin Bruns (Brighella).

Im Vorspiel glänzen Jochen Schmeckenbecher als  Musiklehrer sowie Norbert Ernst als Tanzmeister.

Köstlich wie immer der geliebte Peter Matic als Haushofmeister!

Gottseidank gehen wir am Mittwoch noch einmal!

Es zahlt sich aus einen Weltklassedirigenten zu engagieren. Leider ist er in nächster Zeit nicht mehr in Wien zu hören.
 

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