Donnerstag, 17. Dezember 2015

Rosenkavalier, 16. Dezember 2016, Staatsoper

siehe auch Vorstellung vom 11. Dezember


Nochmals Rosenkavalier, diesmal mit Ann Petersen als Einspringerin statt Anja Harteros. Sie gab ein ordentliches Staatsoperndebüt. Nach anfänglicher Nervosität hat sie sich erfangen und ab Mitte des ersten Aktes auch sehr schön gesungen. Leider vibriert sie in der Höhe und das hat mich ein bisserl gestört.
Der Rest wie gehabt, diesmal ist mit Moisiuc als Polizeikommissär nicht negativ aufgefallen

Montag, 14. Dezember 2015

Věc Makropulos, 13. Dezember 2015, Staatsoper

Leos Janáčeks vorletzte Oper ist ein wenig spröde. Aber diese Premiere kann wirklich als besonders gelungen gelten. Dies ist vor allem dem Regieteam und dem Dirigenten zu verdanken. Jakub Hrůša  feierte einen wirkliche gelungenen Einstand an der Staatsoper!
Das Bühnenbild und die Kostüme halten sich an die Zeit, in der die Oper spielt (das geht auch und funktioniert!!), die Personenregie ist präzise und verlangt keine Mätzchen oder Kopfstände, daher ist der Jubel am ende wirklich berechtigt.
Die Rolle der Emilia Marty singt Laura Aikin wirklich sehr gut, zur Hochform und bestimmenden Person läuft sie erst im dritten Akt auf (vl. Nervosität bei der Premiere), der Einspringer Ludovit Ludha als Albert Gregor singt recht gut, presst in der Höhe. Margarita Gritskova singt wirklich wunderschön. Die restlichen Herren wirklich ausgezeichnet - eine wunderbare Ensembleleistung. Heinz Zednik ist als Komiker wirklich grandios. Thomas Ebenstein kann sich wirklich profilieren, er gefällt mir immer besser!


Insgesamt eine würdige Premiere!


Siehe auch Kritik im Neuen Merker:


  • Jakub Hrůša | Dirigent
  • Peter Stein | Regie
  • Ferdinand Wögerbauer | Bühnenbild
  • Annamaria Heinreich | Kostüme
  • Joachim Barth | Licht
  • Cecile Kretschmar | Maske
  • Francesco Mercuri | Regieassistenz
  •  
  • Laura Aikin | Emilia Marty
  • Ludovit Ludha | Albert Gregor
  • Margarita Gritskova | Krista
  • Markus Marquardt | Jaroslav Prus
  • Carlos Osuna | Janek Prus
  • Wolfgang Bankl | Dr. Kolenaty
  • Heinz Zednik | Hauk-Sendorf
  • Thomas Ebenstein | Vítek
  • Marcus Pelz | Maschinist
  • Aura Twarowska | Aufräumerin
  • Ilseyar Khayrullova | Kammermädchen
  • WSO, Petrenko, Joshua Bell, 12. Dezember 2015, Konzerthaus

    In Wien geben sich die Stars die Klinke in die Hand, am Nachmittag Christian Thielemann und am Abend Vasily Petrenko! Thielemann haben wir leider nicht gehört, aber dafür Petrenko.
    Der erste Sibelius war sehr zurückhalten und elegisch, nicht wirklich für mich.
    Joshua Bell spielte dann das Mendelssohn-Violinkonzert, grandios, männlich, mit herrlichem Ton wunderbar begleitet vom Orchester. Als Zugabe der unvermeidliche Bach!
    Nach der Pause eine wunderschöne Sibelius-Fünfte.
    Ein wunderbarer Abend










    Interpreten
    Wiener Symphoniker, Orchester
    Joshua Bell, Violine
    Vasily Petrenko, Dirigent
    Programm
    Jean Sibelius
    Pohjolan tytär «Pohjolas Tochter». Symphonische Fantasie op. 49 (1906)
    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Konzert für Violine und Orchester e-moll op. 64 (1844)
    Zugabe:
    Johann Sebastian Bach
    Partita Nr. 3 E-Dur BWV 1006 für Violine solo (Gavotte en Rondeau) (1720)
    Jean Sibelius
    Symphonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 (1915-1919)

    Rosenkavalier, 11. Dezember 2015, Staatsoper

    Anja Harteros war eine sehr gute, aber nicht überragende Marschallin, Stephanie Houtzeel ein sehr männlicher Octavian, Chen Reiss ein  bisserl ein Püppchen als Sophie. Peter Rose, obwohl angesagt, ein sehr gute Ochs, nicht zu polternd, sondern doch ein Adliger mit einer gewissen Noblesse. Adam Fisher dirigierte wieder ausgezeichnet. Am berührendsten war der erste Aktschluss, der vorweggenommen Abschied der Marschallin von Octavian.
    Der Sänger leider nicht gut, die übrige Bagagi wie üblich!

    Donnerstag, 10. Dezember 2015

    Salome, 7. Dezember 2015, Staatsoper

    Dennis Russel Davies dirigierte einen mustergültigen Abend. Schade, dass er erst jetzt mehr in Wien dirigiert. Eine straffe und sängerfreundliche Begleitung, im richtigen Moment konnte er das Orchester aber loslassen. Er hatte auch stimmkräftige Sänger-
    Lise Lindström ist wie schon das letzte Mal eine großartige Salome, inklusive Tanz. Bis zum Schluß singt sie klar und ohne Problem, danebenTomasz Koniecznyeinen dämonischen Jochanaan. Herwig Pecoraro ist ein herrlich widerlicher Herrscher, Carol Wilson eine keppelnde Herodias!
    Das Ensemble singt auch aufdiesem Niveau
    So macht die Oper wirklich große Freude




    • Dennis Russell Davies | Dirigent
    • Boleslaw Barlog | Regie
    • Jürgen Rose | Ausstattung
    •  
    • Herwig Pecoraro | Herodes
    • Carole Wilson | Herodias
    • Lise Lindstrom | Salome
    • Tomasz Konieczny | Jochanaan
    • Carlos Osuna | Narraboth
    • Juliette Mars | Page
    • Dietmar Kerschbaum | 1. Jude
    • Peter Jelosits | 2. Jude
    • Michael Roider | 3. Jude
    • Benedikt Kobel | 4. Jude
    • Ryan Speedo Green | 5. Jude
    • Alexandru Moisiuc | 1. Nazarener
    • Mihail Dogotari | 2. Nazarener
    • Dan Paul Dumitrescu | 1. Soldat
    • Il Hong | 2. Soldat
    • Jens Musger | Cappadocier
    • Daniel Lökös | Sklave

    Dirigentenwerkstatt Adam Fischer, 5. Dezember 2015, Walfischgasse

    Eine launige Stunde mit Adm Fischer! Er erzählte aus der Praxis und was er leicht und schwierig findet. Sehr amüsant

    Dienstag, 1. Dezember 2015

    Hochzeit des Figaro, 30. November 2015, Staatsoper

    Gestern ein höchst erfreulicher und beschwingter Abend mit der Hochzeit des Figaro mit lauter Ensemblemitgliedern. Spielfreude und sehr gute gesangliche Leistungen. Hervorzuheben sind Adam Plachetka als Graf und Aida Garifullina als Susanna., Alessio Arduini ist ein ausgezeichneter Figaro, nicht so dominant, dafür der Schlauberger, Elena Maximova ist stimmlich wohl schon ein bisserl aus dem jungen Cherubino herausgewachsen, Maria Nazarova bei ihrem Debüt schon bemerkenswert. Die anderen Chargen sehr gut.
    Ein kleines Manko war, dass Véronique Gens Stimme lange Zeit massiv vibrierte, in der letzten Szene war es komplett weg, erstaunlich??
    James Gaffigan dirigierte inspiriert und flott, es war Mozart wie wir ihn uns wünschen.














  • James Gaffigan | Dirigent
  • Jean-Louis Martinoty | Regie
  • Hans Schavernoch | Bühne
  • Sylvie de Segonzac | Kostüme
  • Fabrice Kebour | Licht
  •  
  • Adam Plachetka | Conte d'Almaviva
  • Véronique Gens | Contessa d'Almaviva
  • Aida Garifullina | Susanna
  • Alessio Arduini | Figaro
  • Elena Maximova | Cherubino
  • Ulrike Helzel | Marcellina
  • Thomas Ebenstein | Don Basilio
  • Peter Jelosits | Don Curzio
  • Dan Paul Dumitrescu | Don Bartolo
  • Clemens Unterreiner  | Antonio
  • Maria Nazarova | Barbarina

  • Montag, 30. November 2015

    Klavierabend Elisabeth Leonskaja, 29. November 2015, Mozartsaal

    Der Beginn des Zyklus war schon wunderbar. Leonskaja spielte herrlich Schubert, klar und überhaupt nicht verkitscht, eher zupackend und unerwartet flott.


    Zwei frühe und eine späte Sonate - ich merkte genau die Fortschritte, die Schubert gemacht hat.








    Franz Schubert
    Sonate E-Dur D 157 (1815)
    Sonate a-moll D 537 (1817)
    ***
    Sonate D-Dur D 850 «Gasteiner Sonate» (1825)
    -----------------------------------------
    Zugabe:
    Franz Schubert
    Sonate A-Dur D 664 (2. Satz: Andante) (1819 ca.)

    Fantasia, 29. November 2015, Konzerthaus

    Nachmittag ein Familienausflug in Fantasia. Es wurden bekannte als auch uns unbekannte Stücke gezeigt und gespielt. (Zusammenschnitt aus Fantsia - Original und Fantasia 2000. Wir unterhielten uns sehr gut, die Zeit verflog im Nu. Leider war das Orchester nicht immer synchron mit dem Film.

    Don Giovanni, 27. November 2015, Volksoper

    Eine umstrittene Inszenierung von Achim Freyer, die uns aber sehr gut gefallen hat. Witzig und ganz anders, jedoch nicht peinlich.
    Musikalisch waren wir unterschiedlicher Ansicht. Ich fand die erste Stunde einfach fad, Orchester spielte nicht schön. Es wurde dann besser. Dirigat eher mittelmäßig
    Sängerisch überzeugte vor allem Josef Wagner als Don Giovanni, daneben war auch Jörg Schneider (Don Ottavio) und Mischa Schelomianski sehr gut, Ben Connor spielt einen dümmlichen Masetto und hat eine Stimme, die viel zu klein und eng ist. Die Damen haben mir gar nicht gefallen, am ehesten noch Anita Götz als Zerline, Kristiane Kaiser und Caroline Melzer klangen schrill und rauh, sie haben aber wenigstens richtig gesungen.
    Der Mischmasch aus deutsch und italienisch war unterhaltsam, trug aber nicht dazu bei, Kantilenen zu gestalten.

    Freitag, 27. November 2015

    Klavierabend Carlo Grante, 26.November 2015, Brahmssaal

    Nach dem nicht sehr guten Abend im Frühjahr wurden wir vom Veranstalter mit Freikarten belohnt (Grante spielte nur einen Teil des angekündigten Programms) und wurden diesmal nicht enttäuscht.
    Eine interessante Programmierung, Chopin b-Moll Sonate, dann die "Chopin Dreams" vom anwesenden Bruce Adolphe; Stücke, wie sie Chopin heute in New York schreiben würde. Virtuos und spannend, wirklich erstklassige Musik.
    Nach der Pause 12 Studien über Chopins Etüden op. 10 - Wieder ausgesprochen virtuos.
    Carlo Grante spielte sie auf einem Bösendorfer (Gottseidank!!!) hervorragend, auffallend war, dass er die Virtuosität nie hervorkehrte. Es klang alles leicht und stückdienlich.

    Donnerstag, 26. November 2015

    Elektra, 25. November 2015, Staatsoper

    Noch einmal Elektra und diesmal auffallend viel besser. Schon ab dem ersten Ton immense Spannung und Intensivität. Nina Stemme in Hochform. da macht zuhören wirklich Freude. Es sang eine neue Chrysothemis, Regine Hangler (aus dem Ensemble). Eine wunderbar warme Stimme, der es auch nicht an Durchschlagskraft fehlte. Sie kann sich durchaus fast mit Barkmin messen. Die andere Änderung Iain Paterson ist ein sehr sonorer und darstellerisch überzeugender Orest. Hat mir besser als Goerne gefallen.




    Ein grandioser Abend!



    Regine Hangler hat bei ihrem Debüt nicht immer so gute Kritiken:
    http://der-neue-merker.eu/forum/der-neue-merker/in-eigener-sache-renate-wagner


    Auch bei mir:
    http://flohwien.blogspot.co.at/2014/04/rosenkavalier-23-april-2014.html


    Die Kritik im Neuen Merker
    Besetzung:


















    • Peter Schneider | Dirigent
    • Anna Larsson | Klytemnestra
    • Nina Stemme | Elektra
    • Regine Hangler| Chrysothemis
    • Herbert Lippert | Aegisth
    • Iain Paterson| Orest
    • Il Hong | Der Pfleger des Orest
    • Simina Ivan | Die Vertraute
    • Aura Twarowska | Die Schleppträgerin
    • Thomas Ebenstein | Ein junger Diener
    • Hans Peter Kammerer | Ein alter Diener
    • Donna Ellen | Die Aufseherin
    • Monika Bohinec, Ilseyar Khayrullova, Ulrike Helzel, Caroline Wenborne, Ildikó Raimondi | Fünf Mägde

    Montag, 23. November 2015

    WSO - Schumann - Faust-Szenen, 22. November 2015, Konzerthaus

    Die von mir noch nie gehörten Schumann'schen  Werk hat mir gut gefallen, wie oft bei Schumann wechseln sehr schöne Passagen mit etwas faderen ab. Getragen wurde es vom einem hervorragenden Orchester (WSO) unter Daniel Harding und vor allem von Christian Gerhaher, der seinen lyrischen Bariton ideal einsetzen konnte. Die anderen Solisten und der Chor waren auch sehr gut.








    Interpreten
    Wiener Symphoniker, Orchester
    Wiener Singakademie, Chor
    Opernschule der Wiener Staatsoper, Kinderchor
    Christian Gerhaher, Faust, Pater Seraphicus, Dr. Marianus (Bariton)
    Christiane Karg, Gretchen, Una Poenitentium (Sopran)
    Alastair Miles, Mephistopheles, Böser Geist (Bass)
    Christina Landshamer, Marthe, Sorge, Magna Peccatrix (Sopran)
    Gerhild Romberger, Mangel, Maria Aegyptica, Mater Gloriosa (Mezzosopran)
    Jennifer Johnston, Noth, Mulier Samaritana (Mezzosopran)
    Anna Huntley, Schuld (Mezzosopran)
    Andrew Staples, Ariel, Pater Exstaticus (Tenor)
    Franz-Josef Selig, Pater profundus (Bass)
    Daniel Harding, Dirigent
    Programm
    Robert Schumann
    Szenen aus Goethes Faust WoO 3 für Soli, Chor und Orchester (1849-1853)

    Elektra, 21. November 2015, Staatsoper

    Mit Peter Schneider stand ein Garant für einen sehr guten Abend am Pult, dazu noch ausgezeichnete Sänger, Nina Stemme in der Titelrolle wird darstellerisch und im Ausdruck immer besser dazu eine großartige Gun-Brit Barkmin, für mich die beste an diesem Abend. Anne Larsson viel ein bisserl ab.
    Matthias Goerne ist ein ruhiger, aber wunderschön singender Orest, Herbert Lippert ist Herbert Lippert.
    Die Mädels sangen alle ordentlich, die Inszenierung naja








    • Peter Schneider | Dirigent
    • Anna Larsson | Klytemnestra
    • Nina Stemme | Elektra
    • Gun-Brit Barkmin | Chrysothemis
    • Herbert Lippert | Aegisth
    • Matthias Goerne | Orest
    • Il Hong | Der Pfleger des Orest
    • Simina Ivan | Die Vertraute
    • Aura Twarowska | Die Schleppträgerin
    • Thomas Ebenstein | Ein junger Diener
    • Hans Peter Kammerer | Ein alter Diener
    • Donna Ellen | Die Aufseherin
    • Monika Bohinec, Ilseyar Khayrullova, Ulrike Helzel, Caroline Wenborne, Ildikó Raimondi | Fünf Mägde

    Freitag, 20. November 2015

    Hänsel und Gretel, 19. November 2015, Staatsoper





    Eine dank Christian Thielemann wirklich gelungene Premiere. Der Dirigent und das Orchester waren die Stars des Abends. Einfach herrlich!!
    Diese Premiere war geprägt von Einspringern.
    Daniela Sindram (als Ersatz für Kulman) ist eine großartige Sängerin und im Aussehen sehr passend für den Hänsel; Ileana Tonca (Ersatz für Chen Reiss und Rachel Frenkel) eine herzige Gretel mit einer sehr passenden, nicht zu großen Stimme. Der dritte Einspringer (er erfuhr erst zu Mittag, dass er singen durfte) war Clemens Unterreiner (statt Adrian Eröd), eine herrliche Studie des Vaters.
    Daneben gab noch Janina Baechle eine polternde und traurige Mutter. Die Männchen von Annika Gerhards waren zwar schön, aber etwas piepsig.
    Die Inszenierung ist wirklich sehr schön und ich freue mich schon auf nächstes Jahr um sie wieder zu sehen.








    Hänsel und Gretel

    Engelbert Humperdinck




    • Christian Thielemann | Dirigent
    • Adrian Noble | Regie
    • Anthony Ward | Ausstattung
    • Jean Kalman | Licht
    • Denni Sayers | Choreographie
    • Andrzej Goulding | Video
    •  
    • Clemens Unterreiner | Peter Besenbinder
    • Janina Baechle | Gertrud
    • Daniela Sindram | Hänsel
    • Ileana Tonca | Gretel
    • Michaela Schuster | Knusperhexe
    • Annika Gerhards | Sandmännchen
    • Annika Gerhards | Taumännchen


    Montag, 16. November 2015

    Klavierabend Stefan Vladar, 14. November 2015, Konzerthaus

    Stefan Vladar startete rasch und viel zu hart und undifferenziert in die Diabelli-Variationen, aber nach rd. einer Viertelstunde kam er herunter und die zweite Hälfte des Stückes wurde er viel besser, eigentlich sehr schön.
    Nach der Pause die Etudes symphoniques wieder hart und für mich zu wenig romantisch, viel zu sehr Beethoven. Meine Begleiter empfanden es anders (viele Besser)
    Die Zugaben dann traumhaft, vor allem der Weber!!








    Interpreten
    Stefan Vladar, Klavier
    Programm
    Ludwig van Beethoven
    33 Veränderungen über einen Walzer von Diabelli op. 120 (C-Dur) «Diabelli-Variationen» (1819-1823)
    ***
    Robert Schumann
    Etudes symphoniques. Etudes en forme de variations op. 13 mit den von Clara Schumann und Johannes Brahms herausgegebenen fünf nachgelassenen Variationen (1834/1873))
    -----------------------------------------
    Zugaben:
    Maurice Ravel
    Pavane pour une infante défunte (1899/1910)
    Carl Maria von Weber
    Perpetuum mobile (Sonate Nr. 1 C-Dur op. 24) (1812)
    Franz Liszt
    Consolation Des-Dur S 172/3 (1849-1850)

    Liederabend Christoph Gerhardus, 13. November 2015, tachles

    Der Liederabend fand im Veranstaltungskeller vom tachles statt, ein sehr schönes Ambiente mit ausgezeichneter Akustik, dazu eine ausgezeichnete Betreuung.

    Christoph hat einen wirklich ausgezeichnete Begleiter gefunden, mit dem er sich sehr gut versteht. Dazu noch eine sehr einfühlsame Moderatorin Clara Gallistl


    Die Programmgestaltung war wirklich gut, die Dreiteilung hat sich bewährt.

    Christoph hat sich eindeutig weiterentwickelt, sowohl was den Stimmumfang als auch das Timbre und die Interpretation betrifft. Ich denke, er ist auf einem guten Weg.

    Die Stücke von Eduard v. Chiari waren entbehrlich, aber schön, dass sie doch wieder einmal aufgeführt wurden.










    Freitag, 13. November 2015

    Camerata Salzburg, Hahn, Wellber, 12. November 2015, Konzerthaus

    Überraschenderweise bekam ich um 19:25 noch eine Karte für das Konzert geschenkt.
    Zu Beginn einer sehr schöner und intimer Haydn, dann das Violinkonzert mit einer grandiosen Hilary Hahn, aber das Stück ist zwar virtuos aber sonst hat es mich nicht gepackt. Nach der Pause die Symphonie mit dem Paukenwirbel, beeindruckender Beginn, aber dann nicht mehr so gut, der Dirigent hat sehr gut begonnen und dann immer mehr nachgelassen.
    Auffällig seine Dirigierweise, fast wie ein Tänzer am Pult










    Camerata Salzburg, Kammerorchester
    Hilary Hahn, Violine
    Omer Meir Wellber, Dirigent
    Programm
    Joseph Haydn
    Symphonie f-moll Hob. I/49 «La Passione» (1768)
    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Violine und Orchester A-Dur K 219 (1775)
    ***
    Joseph Haydn
    Symphonie Es-Dur Hob. I/103 «Mit dem Paukenwirbel» (1795)

    Donnerstag, 12. November 2015

    Werther, 11. November 2015, Staatsoper











    Ein wirklich grandioser Abend mit etwas Anlauf (etwa 20min). Berührend und ans Herz gehend!


    Die Überraschung des Abends war Matthew Polenzani als Werther, eine kraftvoller tragender Tenor, der auch im Piano überzeugen konnte, wunderbare Stimme und spannender Gesang. Dazu eine Elīna Garanča, deren Stimme immer betörender wird, beide mit sehr starker Bühnenpräsenz, das Duett nach der Pause machte Gänsehaut. Markus Eiche wird auch immer besser und ergänzte perfekt. Erfreulich Hila Fahima als kleine Schwester Sophie, klar im Ausdruck, rein in der Intonation (manchmal ein bisserl nervös). Sehr gefreut haben wir uns über den Auftritt von Alfred Šramek, das erste Mal in dieser Saison!!
    Der Dirigent Frédéric Chaslin brachte einen sehr animierten Abend, ein bisserl grob war es doch.


    Eine Kritik, die ich voll unterschreiben kann von Thomas Prochazka im Merker:






    Werther
    Jules Massenet




    • Frédéric Chaslin | Dirigent
    • Andrei Serban | Regie
    • Peter Pabst | Ausstattung
    • Petra Reinhardt | Kostümmitarbeit
    •  
    • Matthew Polenzani | Werther
    • Markus Eiche | Albert
    • Elīna Garanča | Charlotte
    • Alfred Šramek | Le Bailli
    • Hila Fahima | Sophie
    • Peter Jelosits | Schmidt
    • Mihail Dogotari | Johann

    Dienstag, 10. November 2015

    Dornröschen, 8. November 2015, Oper Graz

    Anläßlich eines Graz-Aufenthalts besuchten wir auch Dornröschen von Humperdinck, eine sehr gute Entscheidung.


    Eine wunderschöne Oper, allerdings schwierig aufzuführen. Es wurde eine konzertante Aufführung, wobei die Sänger sehr schön kostümiert waren. Die Sänger wirklich wunderbar, hervorzuheben ist das Röschen von  Tatjana Miyus, eine klare Stimme und ein warmes Timbre, aber es gab keine Schwachstelle.






    Weil die Berliner Dichterin und Jugendbuchautorin Elisabeth Ebeling von Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ überaus bezaubert ist, verfasst sie ein Textbuch zu „Dornröschen“, das den aus der Grimm’schen Vorlage bekannten Handlungsverlauf mit dem Fluch der erzürnten Fee, dem verhängnisvollen Stich an der Spindel und dem hundertjährigen Schlaf hinter der Rosenhecke übernimmt. Erweitert wird der Märchenstoff durch die Figur der bösen Fee Dämonia sowie durch den Prinzen Reinhold, der während Röschens Schlaf etlichen Verführungen widerstehen und zahlreiche Prüfungen absolvieren muss, bis er, nachdem er einen Reifeprozess durchlebt hat, endlich das Röschen durch seinen Kuss erwecken und zur Braut gewinnen kann.


    Indem Humperdinck in seinem 1902 in Frankfurt am Main uraufgeführten Werk Gesang mit gesprochenen Dialogen und Melodramen verbindet, beschreitet er am Beginn der Moderne einen Weg, der Richard Wagner weiterdenkt und sich zugleich von Richard Strauss in eigenständiger Weise abhebt. Die konzertante Aufführung erlaubt es, diese besondere Facette deutschen Opernkomponierens in hochkarätiger Besetzung in der Oper Graz erleben zu dürfen.




    Musikalische Leitung Marius Burkert
    Szenische Einrichtung Christian Thausing
    Licht Severin Mahrer
    Chor Bernhard Schneider
    Erzählerin Erika Pluhar
    Dämonia Iris Vermillion
    Rosa Sophia Brommer
    Röschen Tatjana Miyus
    Reinhold Peter Sonn
    Morphina Dshamilja Kaiser
    Eine Winde | Quecksilber Sieglinde Feldhofer
    Die Sonne Sofia Mara
    Vogt des Ahnenschlosses Dariusz Perczak
    Ringold David McShane

    Belcea-Quartett, 9. November 2015, Mozartsaal

    Das Belcea-Quartett ist wirklich ein Spitzenquartett, aber mir geht ihr Spiel nicht ins Herz. Beim Haydn hat mit auch die Primgeigerin nicht wirklich überzeugt, der Bartok war extrem spannend, der Brahms nach der Pause berührte mich dann schon, Till Fellner war herausragend.




    Belcea Quartet, Streichquartett
    Corina Belcea, Violine
    Axel Schacher, Violine
    Krzysztof Chorzelski, Viola
    Antoine Lederlin, Violoncello
    Till Fellner, Klavier
    Programm
    Joseph Haydn
    Streichquartett G-Dur Hob. III/81 (1799)
    Béla Bartók
    Streichquartett Nr. 1 a-moll op. 7 Sz 40 (1908-1909)
    ***
    Johannes Brahms
    Klavierquintett f-moll op. 34 (1865)

    Montag, 2. November 2015

    Wiener Virtuosen, 1. November 2015, Musikverein

    Das Programm versprach schon wunderbares und alle Erwartungen wurden übertroffen.
    Zu Beginn die "Verklärte Nacht von Schönberg in der Version für Streichsextett und der Leitung von Christoph Koncz, eine durchsichtige und spannende Angelegenheit. Wir waren alle überrascht, dass es schon aus war!
    Nach der Pause dann das "Lied von der Erde" in einer Fassung für Kammerorchester. Weiterhin so herrlich gespielt (Ltg. Froschauer) und wunderbar gesungen von Florian Vogt und Thomas Hampson.
    Wobei Hampson da noch besser war. Berührend sein "Abschied"


    Genuss pur

    Don Giovanni, 31. Oktober 2015, Staatsoper

    Die Aufführung war geprägt durch die Männer.


    Die "testosterongesteuerten" Don Giovanni (Markus Kwiecin) und Leporello (Erwin Schrott) spielten und sangen großartig. Es war ein Vergnügen ihnen zuzuhören und zuzuschauen z.B. die Szene unter dem Balkon von Donna Elvira war ungeheuer komisch. Man nahm Don Giovanni jederzeit ab, dass er eigentlich ständig auf der Suche nach einer Frau ist, auch Leporello stand ihm da nicht nach.
    Benjamin Bruns (Don Ottavio) macht eine erfreulich Entwicklung, er sang, was er zu singen hatte sehr schön.
    Hingegen war die Damenriege nicht so fein.
    Marina Rebeka hat eine schöne Stimme, nur wird sie in der Höhe sehr scharf, Juliane Banse hat ein Timbre bzw. Technik, die mir gar nicht gefällt, ich meine, sie knödelt mir zuviel.
    Das Buffopaar sang sehr ordentlich, man wird sehen, wohin sich Andrea Carroll entwickeln wird.
    Wo Adam Fischer draufsteht ist Adam Fischer drin


    Insgesamt ein sehr erfrischender und unterhaltsamer Abend


  • Adam Fischer | Dirigent
  • Mariusz Kwiecien | Don Giovanni      
  • Sorin Coliban | Der Komtur
  • Marina Rebeka | Donna Anna      
  • Benjamin Bruns | Don Ottavio      
  • Juliane Banse | Donna Elvira      
  • Erwin Schrott | Leporello      
  • Andrea Carroll | Zerlina      
  • Jongmin Park | Masetto



  • Freitag, 30. Oktober 2015

    WSO, Philippe Jordan, 29. Oktober 2015, Konzerthaus

    Der Abend begann mit den Deux Portraits von Bartok, eine sehr schöne Miniatur, eigentlich der erste Satz eines Violinkonzertes mit nachfolgendem kurzen Orchesterstück, sehr berührend. Dann das 4. Beethovenklavierkonzert. Pierre-Laurent Aimard spielte herrlich perlend und lyrisch, eigentlich sehr nachdenklich. Die Kadenz im ersten Satz habe ich nicht gekannt, da zeigte er, dass er auch anpacken kann. Der erste Orchestereinsatz war wirklich himmlich zart, leider versuchte Philippe Jordan dann ein bisserl zu viel richtig Dramatik zu steuern. Jedoch hat es in Summe wunderbar gepasst.
    Nach der Pause die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, ein wunderschönes Stück und wirklich hervorragend gespielt. Die Differenzierung in zwei Orchester funktionierte perfekt.






    Wiener Symphoniker, Orchester
    Pierre-Laurent Aimard, Klavier
    Philippe Jordan, Dirigent
    Programm
    Béla Bartók
    Deux Portraits op. 5 (1907)
    Ludwig van Beethoven
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 (1805-1806)
    ***
    Béla Bartók
    Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta Sz 106 (1936)

    Donnerstag, 29. Oktober 2015

    Eugen Onegin, 28. Oktober 2015, Staatsoper

    Ein wirklich würdiger Abend, der allerdings einige Zeit brauchte um in Schwung zu kommen. Der Beginn verhalten und irgendwie nicht stimmig, aber vielleicht ist das Stück so, aber schon in der Briefszene eine wunderbare Anna Netrebko, assistiert von Aura Twarowska (
    Filipjewna). Diesmal waren die Männer auch herausragend, vor allem der Lenski von Dmitry Korchak, ein lyrischer Tenor, der in der Höhe und an den richtigen Stellen metallisch klingen kann. Christopher Maltman
    Eugen Onegin singt wirklich großartig, der Höhepunkt war dann der dritte Akt, wo als ersten Ferruccio Furlanetto den Fürsten Gremin sang, wahrlich eine Luxusbesetzung, dann Netrebko grandios, genauso wie man es von ihr erwartet und Maltman fällt nicht ab- bewundernswert!
    Monika Bohinec als Larina und Zoryana Kushpler als Olga ausgezeichnet, Pavel Kolgatin als Triquet wirklich sehr gut und darstellerisch herrlich.

    Das Dirigat war ab dem dritten Bild wirklich spannend, vorher nur sehr gut.


    Die hochgestellten Erwartungen wurden mehr als erfüllt ! BRAVO


    Siehe auch:
    http://der-neue-merker.eu/wien-staatsoper-eugen-onegin-als-opulentes-stimmfest

    Donnerstag, 22. Oktober 2015

    Das Buch mit den sieben Siegeln, 21. Oktober 2015, Musikverein

    Das Buch mit den sieben Siegeln von Franz Schmidt ist eines meiner Lieblingswerken. Gestern im Musikverein dirigierte Manfred Honeck die Wiener Symphoniker und den Singverein.
    Er ließ wunderbar aufspielen, die Tempi waren etwas langsam, aber konnte die Spannung den ganzen Abend (knapp 2 Stunden ohne Pause) durchhalten.
    Der  riesige Chor mit rd. 100 Sängern sang wirklich ausgezeichnet, man merkt, dass sie das Werk öfter machen. Speziell die Stelle mit getrennten Männern und Frauen war beeindruckend.
    Der Evangelist Christian Elsner sang wunderbar mit vollem Ton, er wirkte manchmal ein bisserl ermüdet. Die Solisten ausgezeichnet, speziell Steven Milling als Stimme Gottes.


    Ein sehr anstrengender Abend












    Franz Schmidt: DAS BUCH MIT SIEBEN SIEGELN

    Sunhae Im, Sopran
    Bernarda Fink, Alt
    Mauro Peter, Tenor
    Christian Elsner, Tenor
    Steven Milling, Bass
    Florian Boesch, Bass
    Robert Kovács, Orgel

    Wiener Symphoniker
    Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
    Manfred Honeck, Dirigent

    Montag, 19. Oktober 2015

    Der ferne Klang, 18. Oktober 2015, Oper Graz

    Ein Ausflug in die schöne Grazer Oper zum ferne Klang, der sich wirklich ausgezahlt hat.
    Eine wunderschöne und spannende Oper, ein sehr schöne Inszenierung und ein ausgezeichnetes Ensemble.


    Sehr reduziertes schwarzes Bühnenbilder, die aber die Seelenlandschaft gut abstecken. Die ENge im Dorf, die laszive Stimmung in der Bar in Venedig, wo es nur einen Star (Grete) gibt und die trostlose Kantine.
    Alle Darsteller waren sehr gut und darstellerisch auf der Höhe. Johanni Van Oostrum meisterte die Rolle problemlos, Daniel Kirch sang wunderschön, ein bisserl mehr Kraft hätte ich mir gewünscht.
    Von den kleine Rollen sei David McShane (Rudolf) hervorgehoben.
    Das letzte Bild, beginnend mit der Zwischenmusik war wirklich "rieseln pur". Wir waren total gefangen in dieser Musik.


    Schade, dass man, wie schon zur Toten Stadt nach Graz reisen muss um solche Opern zu sehen.


















    Musikalische Leitung Dirk Kaftan
    Inszenierung Florentine Klepper
    Grete | Greta Johanni Van Oostrum
    Dr. Vigelius | Der Graf Markus Butter
    Ein altes Weib Dshamilja Kaiser
    Ein Schmierenschauspieler Ivan Oreščanin
    Rudolf David McShane
    Fritz Daniel Kirch
    Der alte Graumann | Zweiter Chorist Konstantin Sfiris
    Seine Frau Stefanie Hierlmeier
    Der Baron Dariusz Perczak
    Der Wirt | Ein Polizeimann Peter Kellner
    Mizi Sofia Mara
    Milli Yuan Zhang
    Mary Sieglinde Feldhofer
    Ein zweifelhaftes Individuum Manuel von Senden
    Eine Spanierin | Eine Kellnerin Xiaoyi Xu
    Der Chevalier | Erster Chorist Taylan Reinhard



    Dienstag, 13. Oktober 2015

    The Tempest, 12. Oktober 2015, Staatsoper

    Besprechung vom 14. Juni 2015


    Mit hat die Oper besser gefallen als im Frühjahr. Der Schluss war diesmal spannender, das dürfte am Dirigenten Graeme Jenkins liegen, der interessanter als der Komponist dirigiert hat. Dazu sind die beiden Liebenden  Ferdinand (Pavel Kolgatin) und Miranda (Stephanie Houtzeel) in ihre Rolle wirklich hineingewachsen. Christopher Maltman (Prospero) ist keine so starke Bühnenpersönlichkeit wie Adrian Eröd, seine Stimme liegt tiefer aber war eine tadellose Leistung.


    Audrey Luna (Ariel) und Thomas Ebenstein (Caliban) wieder wunderbar. Das Komikerduo Dan Paul Dumitrescu und David Pershall köstlich. Herbert Lippert muss man schon sehr lieben um ihn anzuhören.








    The Tempest

    Thomas Adès





    • Graeme Jenkins | Dirigent
    • Robert Lepage | Regie
    • Jasmine Catudal | Bühnenbild
    • Kym Barrett | Kostüme
    • Michel Beaulieu | Licht
    • David Leclerc | Video
    • Crystal Pite | Choreographie
    •  
    • Christopher Maltman | Prospero
    • Audrey Luna | Ariel
    • Stephanie Houtzeel | Miranda
    • David Daniels | Trinculo
    • Thomas Ebenstein | Caliban
    • Pavel Kolgatin | Ferdinand
    • Herbert Lippert | King of Naples
    • Jason Bridges | Antonio
    • Dan Paul Dumitrescu | Stefano
    • David Pershall | Sebastian
    • Sorin Coliban | Gonzalo

    Artemis-Quartett, 9. & 10. Oktober 2015

    Das war das erste Mal, dass ich mir das gleiche Konzert mir doppelt angehört habe.


    Nachdem Friedemann Weigle gestorben ist, hat das Artemis-Quartett ihren ersten Abend mit Elisabeth Leonskaja gestaltet. Zu Beginn eine Partita basierend auf Bach (u.a. Goldberg-Variationen) und Piazzola für Streichtrio. Dann das Schumann-Klavierquartett und das Brahms-Klavierquartett.
    Das Trio war eine wunderbare Zusammenstellung, ich finde die Goldbergvariationen eignen sich sehr für Streicher, da kommen die Linien so schön heraus.
    Am ersten Abend war der Höhepunkt das Brahms-Quartett, man war von der ersten Sekunde gefangen und ich saß "am der Sesselkante", am zweiten Abend war das Schumann-Quartett intensiver, vor allem die Zugabe, wo sie den langsamen Satz wiederholt haben.
    Insgesamt sicher zwei der schönsten Abende dieses Jahres, wobei der Brahms am Ersten sicher zu den absoluten Höhepunkten zu zählen ist.


    Der Wechsel von Gregor Sigl von der 2.Geige zur Viola gelang grandios, vielleicht bleibt es ja so.


    Artemis Quartett, Streichquartett
    Vineta Sareika, Violine
    Gregor Sigl, Viola
    Eckart Runge, Violoncello
    Elisabeth Leonskaja, Klavier
    Programm
    Johann Sebastian Bach, Astor Piazzolla
    Partita für Trio «In Memoriam Friedemann Weigle»
    Robert Schumann
    Klavierquartett Es-Dur op. 47 (1842)
    ***
    Johannes Brahms
    Klavierquartett Nr. 3 c-moll op. 60 (1855-1874)

    Donnerstag, 8. Oktober 2015

    Stabat Mater, Haydn, 7. Oktober 2015, Jesuitenkirche

    Die Chorvereinigung St. Augustin (Chor der Jesuitenkirche) unter Andreas Pixner bescherten uns einen wunderbaren Abend. Da sieht man, was in diesem Chor wirklich steckt, wenn er mal ordentlich proben kann. Sonntag für Sonntag wird schon wunderbar gesungen, aber gestern war es besonders! Dazu kommt noch ein wunderbar trauriges und melancholisches Werk. Unter den ausgezeichneten Solisten möchte ich Altistin Martina Steffl hervorheben, die mit wunderbar samtiger Stimme ihre Teile gesungen hat.










    J. Haydn "Stabat Mater"
     Cornelia Horak, Sopran
     Martina Steffl, Alt
     Gernot Heinrich Tenor
     Yasushi Hirano, Bass

     Chorvereinigung St. Augustin
     Dirigent: Andreas Pixner







    Montag, 5. Oktober 2015

    Macbeth, 4.Oktober 2015, Staatsoper

    Gestern konnten wir einer wirklich gelungenen Premiere besuchen. Ein wirklich schlüssige und auch repertoiretaugliche Inszenierung. Heutige Zeit in einem autoritären Land, daher besteht das Bühnenbild aus Sichtbetonwänden, die verschiebbar und auch mit Stiegen versehen sind.
    Die sängerischen Leistungen waren sehr gut, aber nicht außerordentlich.
    Zu Beginn waren alle offensichtlich sehr nervös, sodass das Werkel erst in Schwung kommen musste
    Am besten hat mir Tatiana Serjan als Lady Macbeth gefallen, obwohl ihre Höhe manchmal nicht sehr schön gesungen war. Aber eine intensive und ausdrucksstarke Stimme! Der Macbeth von George Petean ist eher auf der lyrischen Seite angesiedelt, seine großen Arien bewältigte er mit Bravour, aber die Rolle kann auch so angelegt sein. Ferruccio Furlanetto als Banquo orgelte herrlich, Jorge de Leon als Macduff sang wirklich sehr schön, leider hat er nur eine Arie. Jongmin Park wird auch immer besser.
    Alain Altinoglu dirigierte recht animiert und ab dem zweiten Akt auch spannend, aber der Superdirigent ist er nicht.


    siehe auch Kritik von Renate Wagner im Neuen Merker
    http://der-neue-merker.eu/wien-staatsoper-Macbeth




  • Alain Altinoglu | Dirigent
  • Christian Räth | Regie
  • Gary McCann | Ausstattung
  • Mark McCullough | Licht
  • Nina Dunn | Video
  •  
  • George Petean | Macbeth
  • Ferruccio Furlanetto | Banquo
  • Tatiana Serjan | Lady Macbeth
  • Jorge de Leon | Macduff
  • Jinxu Xiahou | Malcolm
  • Jongmin Park | Spion
  • Donna Ellen | Kammerfrau
  • Donnerstag, 1. Oktober 2015

    Chowanschtschina, 30. September 2015, Staatsoper




    Zum Szenischen siehe auch:
    http://flohwien.blogspot.co.at/2014/11/chowanschtschina-15-november-2014.html
    da ist wenig hinzuzufügen


    Mir hat die Inszenierung besser gefallen als das letzte Mal, obwohl der letzte Akt wirklich komisch ist.
    Der Dirigent James Conlon war ausgezeichnet, er brachte einem die russische Welt näher, Dmitry Belosselskiy als Chowanski hat mir noch besser als Furlanetto gefallen, eine beeindruckende Erscheinung, Elene Maximova hat mit der Marfa eine Traumrolle gefunden. Ihre Szenen (besonders jene mit Lydia Rathkolb als Susanna) waren der Höhepunkt des Abends. Auch AinAnger wird immer besser. Selbst Herbert Lippert ist sehr gut, allerdings mit Schwächen in der Höhe. Der Schreiber Norbert Ernst ist immer ein Gewinn, er wird in diesen Rollen ein Nachfolger von Zednik.
    Der Chor war ausgezeichnet, bis auf die Damen in der kurzen Szene bei Chowanski, wo sie gehörig daneben hauen.

    Dienstag, 29. September 2015

    Wiener Philharmoniker, Eschenbach, Kulman, 28. September 2015, Konzerthaus

    Der Höhepunkt des gestrigen Benefizkonzerts der Wiener Philharmoniker unter Eschenbach waren sicher die Wesendonck-Lieder mit Elisabeth Kulman. Sie wird wirklich immer besser, herrliche Diktion, eine klare Stimme und ein wunderbarer Ausdruck.


    Davor die g-Moll KV 550 von Mozart. Warum Eschenbach immer Mozart dirigieren muss, das kann es ja nicht sein, die Philharmoniker sind wirklich ein tolles Orchester, aber es passt immer ein bisserl nicht. Die Satzanfänge immer verpatzt, zwar nur Sekunden, aber es hat mich gestört. Es klang leider eher wie Einheitsbrei. Dasselbe Bild auch bei der Jupitersymphonie nach der Pause. Eigentlich schön, aber leider nicht wirklich schön.
    Ein bisserl wieder: Je fuchtelnd desto schlechter!

    Montag, 28. September 2015

    Barbier von Sevilla, 25. September 2015, Oper Lemberg

    Auf unserer Reise in die Ukraine gingen wir auch in die Oper in Lemberg. Die Eintrittspreise sensationell, 4. Reihe Parterre um 8 Euro!!
    Eine sehr unterhaltsame und lustige Inszenierung, natürlich sehr konventionell. Wir haben viel gelacht.
    Die Dirigentin hat recht animiert dirigiert, die Sänger waren teilweise recht schlecht, vor allem Rosina und der Graf, dagegen die anderen recht ansprechend, vor allem der Barbier.


    Das Opernhaus ist wirklich wunderschön (hergerichtet), ein klassischer Fellner&Helmer-Bau.

    Donnerstag, 17. September 2015

    Hans Heiling, 16. September 2015, Theater an der Wien

    Weil es uns so gut gefallen hat, sind wir nochmals gegangen. Und das hat sich wirklich ausgezahlt. Die Sänger waren lockerer und vor allem Anna (Katerina Tretyakova) sang in der Höhe nicht mehr scharf. Auch ihr Geliebter Konrad (Peter Sonn) hat gewonnen. Der Rest mindestens ebenso gut.
    Ein großer Abend. Schade, dass wir diese Oper sicher jahrelang nicht mehr hören werden.

    Dienstag, 15. September 2015

    Koloman, 14. September 2015, WerkzeugH



    Wir gingen ins Kaffeehaus und bekamen ein "Stubenspiel" vorgesetzt.
    Topaktuell mit der Flüchtlingsproblematik. Die typischen Klischees über Ablehnung von Ausländern, herrlich dargebracht von Lisa Semrad, daneben noch ein schmieriger Priester. Es war zwar lustig, aber eigentlich blieb dir das Lachen im Hals stecken.


    Ein sehr gelungener Abend!


    Ausgezeichnet geschrieben!




    KOLOMAN
    Der Ausländer, den wir ermordet haben, der uns dann aber doch beschützt.

    Ein Stubenspiel in zwei Teilen

    Von Clara Gallistl
    Nach einem Konzept von Günther Friesinger und Frank A. Schneider
    Eine Produktion von paraflows

    KOLOMAN - Manuel Leeb
    NOTHBURGA - Lisa Semrad
    ISOLDE - Mathelia König...
    BURGVOGTIN - Lisa Furtner
    PRIESTER - Harald List

    Regie: Clara Gallistl
    Musik: Stefan Opeker
    Video: David Rabeder (The Raven Films)
    Video unter dankenswerter Mitwirkung von Roland Gratzer, Hannes Duscher, Christian Mrazek und Katharina Aigner.

    Montag, 14. September 2015

    Hans Heiling, 13. September 2015, Theater an der Wien

    Diese Oper ist ein wirkliche Entdeckung. Dank an Roland Geyer, dass er dies aufführt. Ich glaube, dass das Theater an der Wien der richtige Ort für solche Opern ist. Die Weiterentwicklung der deutschen Spieloper ist evident. Es ist auch erstaunlich, wer aller abgeschrieben hat. Wagner ganz sicher, auch Dvorak (Neue Welt) kommen vor. Am besten gelungen sind die düsteren Szenen am Beginn und im Wald.
    Die Inszenierung ist großartig, die Transformation in ein "Inzest-Drama" zwischen Mutter und Sohn ist wirklich schlüssig, der Tod von Hans Heiling eigentlich logisch, denn ein König kann keine solche Niederlage erleiden ohne alles zu verlieren.
    Die Besetzung ist hochkarätig, als erstes ist Angela Denoke zu nennen, eine sehr starke Frau und erotisch (ihr Alter sieht man ihr wirklich nicht an). Die Stimme grandios und beeindruckend, daneben Michael Nagy ein wunderbarer Hans Heiling. Er bringt alles mit, Ausstrahlung und Stimme. Stephanie Houtzeel ist eine sehr schön singende Mutter, die die verschiedenen Stimmungen (erst geldgierig, dann besorgt und schließlich stolze Mutter) sehr schön herüberbringt. Ihre Tochter Anna (Katerina Tretyakova) singt eigentlich schön, hat aber eine sehr unangenehme Schärfe in der Höhe. Ihr Geliebter Konrad (Peter Sonn) singt schön, technisch sind aber leider noch einige Schwächen zu bemerken.
    Höchstes Lob gebührt dem Dirigenten Constantin Trinks, er ermöglicht einen spannende und animierten Abend sowie dem Arnold-Schönberg Chor.


    Am besten gelungen sind die düsteren Szenen am Beginn und im Wald. Da komponiert Marschner weit über seine Zeit hinaus, hingegen ist das Maibaumaufstellen noch sehr in der deutschen Spieloper verhaftet.




    Schauspieler
    Rolle
    Musikalische Leitung
    Constantin Trinks
    Inszenierung
    Roland Geyer
    Bühnenbild
    Herbert Murauer
    Kostüme
    Sibylle Gädeke
    Choreographie
    Ramses Sigl
    Licht
    Reinhard Traub
    Dramaturgie
    Elisabeth Geyer
    Die Königin
    Angela Denoke
    Hans Heiling
    Michael Nagy
    Anna, seine Braut
    Katerina Tretyakova
    Gertrude, ihre Mutter
    Stephanie Houtzeel
    Konrad
    Peter Sonn
    Stephan
    Christoph Seidl
    Niklas
    Patrick Maria Kühn
    Orchester
    ORF Radio-Symphonieorchester Wien
    Chor
    Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)




    Traviata, 12. September 2015, Staatsoper

    Dieser Abend hat uns sehr gut gefallen. Dazu hat vor allem der Dirigent Michael Schönwandt beigetragen, der das geschehen im Griff hatte und wirklich Verdi dirigierte. Irina Lungu sang und spielte ausgezeichnet, ihr Alfred Pavol Breslik hatte einen sehr schönen italienischen Tenor, Carlos Alvarez schonte sich ein bisserl. Das Duett Violetta - Vater Germont war der Höhepunkt des Abends, unglaublich berührend
    Der Rest der Mannschaft sehr gut.
    Insgesamt ein wirklich schöner Abend.








  • Michael Schönwandt | Dirigent
  • Irina Lungu | Violetta Valéry
  • Pavol Breslik | Alfred Germont
  • Carlos Álvarez | George Germont
  • Zoryana Kushpler | Flora Bervoix
  • Aura Twarowska | Annina
  • Jason Bridges | Gaston
  • Clemens Unterreiner | Baron Douphol
  • Il Hong | Marquis von Obigny
  • Dan Paul Dumitrescu | Doktor Grenvil



  • Mittwoch, 9. September 2015

    Der fliegende Holländer, 8. September 2015, Staatsoper

    Gestern war ein wirklich intensiver Abend.
    Ein guter Dirigent ist unbedingt notwendig und Peter Schneider ist so einer. Die Ouvertüre war wunderbar gespielt, die Hörner makellos und alles so transparent und luzide, dabei mit großer Leidenschaft, insgesamt hat er langsam spielen lassen, hat aber wunderbar gepasst. Schneider spielt zwar laut, aber deckt die Sänger nie zu, eben alte Schule!
    Viel besser wie letztes Jahr:


    Erstaunlich wie all Sänger textdeutlich gesungen haben, besonders Hans-Peter König! Es war nie notwendig auf den Text zu schauen.


    Hans-Peter König | Daland
    Herrliche Stimme von ganz Tief bis in die Höhe


    Ricarda Merbeth | Senta
    Großartig, fast kein Vibrato, noch besser als letztes Jahr


    Herbert Lippert | Erik
    Der einzige kleine Schwachpunkt, obwohl er mir in dieser Rolle besser gefallen hat als in seinen letzten Auftritten. Energisch und sicher kein Schwärmer


    Michael Volle | Der Holländer
    Großartig von Anfang bis Ende, Herrliche Stimme, bestimmtes dämonisches Auftreten,


    Carole Wilson | Mary
    Sehr schön gesungen

    Thomas Ebenstein | Steuermann
    Wird immer besser, ein Vergnügen, sollte bald größere Rollen singen





    Montag, 7. September 2015

    Rigoletto, 4. September 2015, Staatsoper

    Endlich Saisonbeginn und gleich ein schöner Abend.
    Die absolut beste war Aleksandra Kurzak als Gilda, besonders ihre Piani könnten wirklich betören. Die Arie "Caro Nome" nebst dem ersten Duett mit Rigoletto waren der Höhepunkt des Abends.Ihre Wandlung zum Schluß zur entschlossenen Opferbereite war beachtlich. Dazu ein echt italienisch singender Tenor Celso Albelo mit ordentlichen Schmelz, leider nicht die grosse Persönlichkeit und ein sehr schöner singender Rigoletto, aber nicht der Charakterdarsteller, den diese Inszenierung eigentlich verlangt.
    Sparafucile Michele Pertusi leider kein ordentlicher Bass, eher Bassbariton, Elena Maximova als Maddalena sehr ordentlich. Das Quartett im 3. Akt war diesmal wirklich ein Highlight.
    Leider ein schwacher Monterone (Moisiuc), die snstigen kleinen Rollen sehr schön besetzt.
    Der Dirigent Evelyno Pido leider öfters wie ein Militärkapellmeister, dazwischen aber auch sehr feinfühlig, elend die Beleitung des "Donna e mobile".